Was bedeutet Ausschreibung, Vergabe & Abrechnung?
Die Begriffe Auschreibung, Vergabe und Abrechnung beschreiben wesentliche Teile des Bauprozesses und werden mit dem Kürzel AVA zusammengefasst. AVA erstreckt sich vom Erstellen der Ausschreibung (bzw. von der Kostenschätzung) bis zur Rechnungsstellung.
Eine AVA Software strukturiert den Prozess von Ausschreibung, Vergabe und Abrechnung datentechnisch. Sie erfasst die diversen Bearbeitungsphasen und wird im Bauprozess universell eingesetzt. Sie konzentriert sich auf die Kostenerfassung in verschiedenen Stufen sowie auf das Erstellen der Leistungsbeschreibung.
Wie ist ein AVA-Programm aufgebaut/strukturiert?
Ein AVA-Programm gliedert sich üblicherweise in die Phasen Kostenschätzung, Ausschreibung und Vergabe mit der abschließenden Abrechnung. Damit unterscheiden sich AVA-Programme von der Dreigliederung Ausschreibung-Vergabe-Abrechnung, der sie ihren Namen verdanken, indem sie sinnvollerweise bereits bei der Kostenschätzung, also vor der eigentlichen Ausschreibung, ansetzen.
Warum brauche ich ein AVA Programm?
Ein AVA-Programm ist, ähnlich wie eine CAD-Software, im heutigen Bauablauf unerlässlich. Es unterstützt den Planer nicht nur bei der Erstellung eines Leistungsverzeichnisses, sondern stellt vor allem sicher, dass sämtliche Stufen der Kostenschätzung, Kostenplanung, des Kostenvergleichs und der Kostenkontrolle in perfekt strukturierter, übersichtlicher und potenziell fehlerloser Weise durchlaufen werden.
Was ist ein Leistungsverzeichnis (LV)?
In einem Leistungsverzeichnis werden die einzelnen Leistungen eines Bauvorhabens sinnvoll aufgegliedert und beschrieben. Meist geschieht dies in Bau-Teillosen, die sich nach den Baugewerken richten. Dies geschieht in einer sprachlichen Form, die es dem Anbieter ermöglicht, eine verlässliche Kalkulation seiner Leistungen zu erstellen.
Wie schreibe ich ein Leistungsverzeichnis (LV)?
Basierend auf der Ausführungsplanung (doch sehr oft bloß auf der Entwurfs- oder der Genehmigungsplanung), wird das Bauvorhaben in einzelne Teilleistungen sowie in Baulose aufgegliedert, welche sich meist an den Baugewerken orientieren. Diese Teilleistungen werden fachlich korrekt beschrieben. Die Beschreibungen werden entweder aus einem eigenen Positionsfundus gezogen oder dem eines Leistungstextanbieters entnommen und dem aktuellen Bauvorhaben angepasst. Die einzelnen Leistungspositionen werden danach auf Korrektheit und der gesamte Leistungskatalog auf Vollständigkeit geprüft, bis er den Ausschreibungsunterlagen beigefügt werden kann.
GAEB ist die Abkürzung für Gemeinsamer Ausschuss Elektronik im Bauwesen. Das GAEB erstellt das Standardleistungsbuch sowie die GAEB-Schnittstellen, die im Bauwesen für den Datenaustausch verwendet werden.
Wie setzen sich Baukosten zusammen?
Die Baukosten umfassen sämtliche Kosten, die mit der Errichtung eines Bauwerks entstehen. Dazu zählen vor allem:
Was ist ein Auftrags-LV (Vergabe-LV)?
Ein Auftrag besteht aus einem Vergabe-LV (Auftrags-LV) mit allen beauftragten Positionen und den Vorbemerkungen, die z.B. Allgemeine oder Technische Vertragsbedingungen enthalten. Das Vergabe-LV kann in mehrere Lose/Titel gegliedert sein. Das Vergabe-LV ist Bestandteil der Unterlagen, die für die Auftragsvergabe erforderlich sind.
Gibt es ein ORCA AVA Handbuch?
Nein, aber es gibt Besseres: Den ORCA HELPDESK, eine online-Wissensdatenbank, die in Papierform mehrere tausend Seiten umfassen würde. Auf diesem HELPDESK werden alle Informationen zur ORCA AVA bereitgestellt. Er verfügt über Suchfunktionen, kontextsensitive Hilfe und wird laufend aktualisiert.
In einem Preisspiegel werden die Preise der Bieter eines Bauloses, aufgelistet nach Leistungspositionen oder Titeln, in Listenform gegenübergestellt. Auf diese Art werden die einzelnen Teil- und Gesamtsummen auch optisch vergleichbar gemacht.
Öffentliche Ausschreibung – ein unbeschränkter Bieterkreis wird zur Einreichung von Angeboten aufgefordert.
Beschränkte Ausschreibung – eine beschränkte Zahl von Unternehmen wird zur Einreichung von Angeboten aufgefordert.
Freihändige Vergabe – Bauleistungen werden ohne ein förmliches Verfahren vergeben. Diese Vergabeart kann bei Bauleistungen für Wohnzwecke bis zum Schwellenwert von 100.000 Euro angewandt werden.
Direktauftrag – unter dem Schwellenwert von 3.000 Euro muss kein Vergabeverfahren durchgeführt werden. Der Auftrag kann direkt vergeben werden.